Fashion hub Düsseldorf
Master-Entwurfsseminar E5/6, Wintersemester 2011.12

“Thanks to technological advancements, the practices of fashion and architecture have never been so inter¬twined: pleating, seaming, folding, and draping are now part of the architectural vocabulary and garments of conceptual sophistication and structural complexity are making their way down the runways and onto the streets. Designed to protect, shelter, and allow self expression, these two creative principles have been, and continue to be driving forces in our society.”
(L.Ozler, www.dexigner.com. zur Ausstellung SKIN+BONES: Parallel Practices in Fashion and Architecture, MOCA, Los Angeles, 2007)
Architektur und Mode verbindet eine lange interaktive Geschichte. Gemeinsamkeiten in der formalen Ausprä¬gung, der Definition von Raum und auch der Materialisierung sind daher sowohl technisch als auch konzeptionell in der Architekturgeschichte zu finden. Allerdings ist “das Modische” in der Architekturdiskussion meist negativ konnotiert. Dabei kann sich jedwede Architektur ehrlicherweise nicht von einem bestimmten Zeitraum, seinen technischen Möglichkeiten, den Dis¬kursen und spezifischen formalen Vorlieben lösen. Auch heute entwickelt die zeitgenössische Architektur Ihren formalen und atmosphärischen Kanon nicht nur durch technologische Neuerungen oder geisteswissenschaftliche Impulse, sondern reagiert auch ganz tradi¬tionell auf Einflüsse aktueller formaler, wenn nicht gar modischer, Strömungen.
Die Stadt Düsseldorf spielt „in der Mode“ vor allem als Handelsstandort eine wichtige Rolle. Hier haben sich in den vergangenen Jahren die Modeunternehmen aus dem Norden Düsseldorfs zunehmend über die Stadt verteilt – und vor allem im Medienhafen konzentriert.
Daneben ist die Weiterentwicklung des Hafens ein wichtiges Anliegen bei der Düsseldorfer Stadtentwicklung. Innerhalb dieses Entwurfsprojektes sollten deshalb Vorschläge für die Spitze der Kesselstraße entwickelt werden, die städtebaulich/architektonisch die Lücke zwischen dem Kai der Speditionsstraße und dem der Plange Mühle schließen. Da diesem Grundstück nicht nur städtebaulich, sondern auch funktional die Rolle eines “Gelenks” zwischen den beiden bestehenden Kais zukommt, erschien außerdem die Platzierung eines öffentlichen Ge¬bäudes mit starkem inhaltlichem Bezug zu den bestehenden Unternehmen der “Kreativwirtschaft” sinnvoll. Es sollte ein (fashion-)“hub” entstehen, der an prominenter Stelle die besondere architektonische Qualität des Medien¬hafens fortschreibt und programmatisch ergänzt.

Ren Qi

 

Katrin Hochschuh