Marius Rimbach


Jan Hafner


Falk Kremzow


Jannis Millard


Josef Elazzabi


Eingangsgebäude für den Zoo Hannover

als Bachelorabschlussentwurf im Sommersemester 2013

Im vergangenen Wintersemester 2012-13 haben wir im Rahmen eines freien Masterentwurfs (E5) mögliche Entwürfe für ein neues Eingangsgebäude des Zoos in Hannover entwickelt. Dabei sollte – Stand September 2012 – auch ein Familienhotel in das Eingangsgebäude integriert werden. Nach weitergehenden Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen innerhalb des letzten halben Jahres hat man sich seitens der Zooverwaltung nun dafür entschieden kein Hotel zu bauen, sondern ein weitgehend monofunktional konzipiertes Eingangsgebäude zu entwickeln. Weil sich damit funktionale Komplexität und strukturelle Einschränkungen (die vor allem dem hohen Wiederholungsgrad der zuvor geforderten Hotelzimmer geschuldet waren) reduzieren, ergeben sich neue Chancen für eine anspruchsvolle architektonische Lösung des Eingangsgebäudes.
Aus diesem Grunde haben wir das Thema des Wintersemesters noch einmal aufgegriffen und möchten uns nun vor allem mit dem Zusammenhang zwischen funktionaler Sequenzierung und den damit zusammen-hängenden räumlich-formalen Effekten beschäftigen. Dabei ist interessant, dass die Eingangssequenz hier primär effizientes und zügiges Durchlaufen (Ankunft-Ticketkauf-Eintritt) ermöglichen soll, wobei die Ausgangssequenz durchaus auf Bewegungsverlangsamung abzielt und mit Zoo-Shop und Restaurant Besucher möglichst lange im Zoo hält. Hierbei wirkt das Eingangsgebäude als unterschiedlich dicke und widerstehende “Membran”, wie wir sie zum Beispiel aus (Flughafen-)Terminals kennen; beziehungsweise als eine Art “tiefe Wand”, die durch ihre Geometrie Nutzungen staffelt, ausrichtet und zugänglich macht – oder aber distanziert und versteckt. Derartige Wandkonzepte kennen wir in der Architekturgeschichte zum Beispiel von den mittelalterlichen Burgen, den konkav-konvexen Wände des Barock, Adolf Loos Haus Moller, Claude Parents Kirche in Nevers, Le Corbusiers Kapelle in Ronchamp oder auch Kazuyo Sejimas “Villa in the Forest”, Preston Scott Cohens Atrium des Kunstmuseums in Tel Aviv – usw. Diese Häute sind weit mehr als zweidimensionale Flächen: Sie fungieren als “dicke Haut”; also als eine zum Beispiel gefaltete, sich ein- und ausstülpende, verzahnende oder verschmelzende und mit Programm gefüllte Interaktionsflächen mit hochspannenden räumlichen und formalen Effekten.
Auch im Tierreich finden sich “dicke Häute” und komplexe dreidimensionale Haut- und Panzerkonstruktionen in völlig unterschiedlichen Ausformulierungen. Vielleicht lassen sich hieraus neue spannende Konzepte für das Eingangsgebäude als effiziente aber auch räumlich-formal ansprechende Schnittstelle zwischen Stadt und Zoo entwickeln.